STR-Technologie: DNA-Analyse aus winzigen Spuren

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Die „Short Tandem Repeat“ (STR) Technologie wurde als neue Methode zur DNA-Analyse am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen von Prof. Dr. Diethard Tautz und Prof. Dr. Herbert Jäckle erfunden. Sie wird weltweit zur Identitätsbestimmung bei Vaterschaftstests oder in der Kriminalistik eingesetzt.

Die Technologie macht sich zunutze, dass es im Erbgut jedes Individuums typische STR-Sequenzen gibt. Diese kurzen Sequenzen, von denen es mehrere Hunderttausend in der DNA gibt, wiederholen sich bis zu zwanzigmal hintereinander und finden sich den nicht codierenden Abschnitten der DNA. Die Abfolge der Sequenzen und die Zahl ihrer Wiederholungen sind dabei individuell verschieden, wodurch die Technologie zur Herkunftsbestimmung eingesetzt werden kann.

Gegenüber herkömmlichen Methoden ist die Technologie nicht nur schneller, sondern auch genauer. Vor allem aber ist sie in der Lage, DNA auch aus winzigen Proben zu analysieren - selbst dann, wenn sich das umgebende Material bereits zersetzt hat oder ausgetrocknet ist. Die Methode ist daher heute vor allem zur Identitätsbestimmung unverzichtbar, z. B. wenn es nach einer Straftat darum geht, Hautschuppen, Blut- oder Spermaspuren einem Täter zuzuordnen. Eine weitere Anwendung findet die Technologie in der Pflanzenzüchtung.