Abberior Instruments lizenziert STED-Technologie der nächsten Generation


Abbildung 1: Protected STED-Mikroskopie ermöglicht Bilder mit bisher unerreichtem Kontrast und Dynamikumfang. © MPI for Biophysical Chemistry

Die STED-Mikroskopie ist eine mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Technologie, mit der sich hoch aufgelöste Fluoreszenzbilder weit unterhalb der Beugungsgrenze erzeugen lassen. Forscher des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen haben Anfang des Jahres ihr innovatives Protected STED-Konzept vorgestellt, das nicht nur den Bildkontrast verbessert, sondern auch das Ausbleichen der Bilder in der STED-Mikroskopie um bis zu einer Größenordnung reduziert. Diese Erfindung, so die Erwartungen, wird insbesondere Anwendungen im Life Cell Imaging und in der Medizintechnik Auftrieb verleihen.

Die Max-Planck-Innovation GmbH und die Abberior Instruments GmbH haben ihre Verhandlungen über eine Exklusivlizenz für die gewerblichen Schutzrechte an der Protected STED-Technologie erfolgreich abgeschlossen. „Abberior Instruments freut sich darüber, die Protected STED-Technologie in ihre STED-Mikroskope der nächsten Generation integrieren zu können”, sagte Dr. Gerald Donnert, Geschäftsführer von Abberior Instruments. „Das passt hervorragend zu unserer Strategie, unseren Kunden die fortschrittlichsten STED-Mikroskope für Life Cell Imaging anzubieten.”

Protected STED ist eine in der STED-Mikroskopie unlängst eingeführte Innovation[1], die sich photoaktivierbare Fluoreszenzmarker zunutze macht. Während der Bilderfassung werden die zunächst nichtfluoreszenten Marker in jeder Scan-Position photoaktiviert und dann mit STED abgebildet. Da die Markierungen außerhalb des aktuellen Scan-Punktes nichtfluoreszent bleiben und deshalb nicht zum Fluoreszenzuntergrund beitragen können, verbessert sich der Bildkontrast enorm. Darüber hinaus unterliegen die Marker keiner Photobleichung, da sie im nichtfluoreszenten Zustand weder Erregung noch STED-Licht absorbieren. Die Photobleichung konnte nachweislich um bis zu einer Größenordnung verringert werden, während sich der Bildkontrast gleichzeitig drastisch verbessert.

„Diese Innovation hebt die Qualität der STED-Mikroskopie auf eine neue Stufe. Die verbesserten Werte in den Bereichen Auflösung und Bildkontrast verbessern die Forschungsmöglichkeiten der Wissenschaftler und tragen zu neuen Entwicklungen in der medizinischen Forschung bei. Mit Abberior Instruments haben wir einen erfahrenen Partner in der Industrie gefunden, um dieser Innovation zum Erfolg im Markt zu verhelfen”, erläutert Dr. Bernd Ctortecka, Patent- und Lizenzmanager bei Max-Planck-Innovation.

 

Abbildung 2: Photobleichung mit Protected STED-Technologie reduzieren. © MPI für biophysikalische Chemie




Über Max-Planck-Innovation

Max-Planck-Innovation, die Technologietransfer-Organisation der Max-Planck-Gesellschaft, versteht sich als Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und Industrie. Unser interdisziplinäres Team berät und unterstützt Wissenschaftler bei der Evaluierung von Erfindungen, der Anmeldung von Patenten und der Gründung von Unternehmen. Wir bieten einen auf die Industrie zugeschnittenen Zugang zu Innovationen der Max-Planck-Institute. Damit erfüllen wir eine bedeutende Mission: Wir sorgen dafür, dass Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in wirtschaftlich und sozial sinnvoller Weise für Dritte nutzbar gemacht werden können.

Über Abberior Instruments

Die Abberior Instruments GmbH ist eine Ausgründung des MPI für biophysikalische Chemie. Mit seinem Team von renommierten Experten bringt das Unternehmen superauflösende Mikroskope auf der Grundlage der STED- und RESOLFT-Technologien auf den Markt und legt dabei großen Wert auf individuelle Kundenlösungen. Abberior Instruments erhielt diverse Auszeichnungen, u. a. den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft, den STEP Award 2014 und den Gold & Silber Stevie Award 2016. Die beiden Gründer, Stefan W. Hell und Gerald Donnert, wurden mit dem Titel Entrepreneur of the Year 2015 geehrt.


Literaturhinweis

[1] J. G. Danzl, S. C. Sidenstein, C. Gregor, N. T. Urban, P. Ilgen, S. Jakobs, S. W. Hell, “Coordinate-targeted fluorescence nanoscopy with multiple off states”, Nat. Photon. 10, 122 (2016).

 

Kontakt

Dr. Bernd Ctortecka
Max Planck Innovation GmbH
Amalienstr. 33
80799 München


Dr. Gerald Donnert
Abberior Instruments GmbH
Hans-Adolf-Krebs-Weg 1
37077 Göttingen